Halbmarathon Berlin 2016

Was ein Wochenende! Strahlender Sonnenschein, fast die ganze #10k11 Crew in Berlin und mein aller erster Halbmarathon! Fast 8 Wochen habe ich darauf hingearbeitet: Mit einem Trainingsplan von NRC Coach Jan Fitschen hieß es für mich die letzen Wochen: Laufen, laufen, laufen! Während meinem Trip nach New York (zu kalt!) und eine Woche danach (zu krank!) habe ich es ein wenig schleifen lassen, aber als ich wieder zurück in München und fit genug war, habe ich mich haargenau an den Plan gehalten. Einen Speed Run hier, einen Long Run dort und auch mal Auflockerungsläufe – Vier mal die Woche ging es für mich auf die Laufstrecke um mein angestrebtes Ziel (den Halbmarathon unter zwei Stunden zu laufen) zu schaffen. Das Training lief super, ich hatte absolut eine Probleme und die Zeit verging wie im Flug!

Erst in der Woche vor dem Halbmarathon fingen auf einmal die Beschwerden an: Bei einem Lauf knickte mein Fuß immer mal wieder ein, bei einem anderen meldeten sich die Gelenke und auf einmal war ich gar nicht mehr so sicher, ob ich diese lange Distanz überhaupt schaffen würde – ich bin bisher noch NIE so weit gelaufen (selbst im Training war der längste Lauf nur 18 Kilometer)! Ich versuchte ruhig zu bleibe und einfach alles auf mich zukommen zu lassen: Wenn es klappt, dann klappt es und wenn nicht, dann eben nicht!

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Am Tag vor dem Halbmarathon haben wir uns erstmal mit der NRC Crew auf den Lauf eingestimmt! Mit einem entspannten Shake Out Run, der mehr sonnen, quatschen und Quatsch machen war begrüßte uns Berlin in strahlendem Sonnenschein! Die Vorfreude und die Spannung konnte man schon fast greifen und obwohl ich selbst bei dem entspannten Kilometer, den wir dort liefen leichte Schmerzen hatte, entschied ich mich, auf jeden Fall am nächsten Tag mit zu laufen. Lieber abbrechen, als es erst gar nicht versuchen, dachte ich mir. Eine Entscheidung, die sich definitiv niemand als Vorbild nehmen sollte, aber ich hatte so Bock auf diesen Lauf, dass ich einfach nicht nicht starten wollte!

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Welche Schuhe ich für den Halbmarathon tragen wollte, ließ ich mir noch offen und hatte einige paar eingepackt bzw. schon in Berlin im Regal stehen. Bei dem Shake Out Run konnte man wieder die LunarEpics testen und mein eigentlicher Plan war es auch, mit ihnen zu laufen. Das Tragegefühl ist unfassbar angenehm und man kommt sich ein wenig vor, als würde man auf Wolken schweben, wenn man sie anhat.

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SONNTAG. Der große Tag war da und es wurde Ernst. Treffpunkt für die gesamte Halbmarathon Crew von Nike war erstmal um 7:30 Uhr zum Frühstück. Ein Kaffee, Wasser und zwei helle Semmeln (ok, nur für euch: Brötchen) mit Marmelade um die nötige (schnelle) Energie für den Lauf zu tanken. Chip an den Schuh anbringen, die Startnummer auf unserem #10k11 Shirt anbringen und los ging es Richtung Alexanderplatz.

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Wir hatten das große Glück, dass Nike für uns ein paar Pacer (in den gelben Shirts, bzw. schwarzen Jacken) organisierte, die uns während des Laufes motivierten und dafür sorgen sollten, dass wir unsere Zeiten schaffen. Es ist wirklich enorm hilfreich, jemanden an der Seite zu haben, der mit einem läuft, damit eventuell aufkommende Tiefs keine Chance haben und man zur gewünschten Zeit im Ziel ankommt. 🙂

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Um 10:05 Uhr war Startschuss. Komischerweise war ich absolut nicht nervös oder aufgeregt, ich stand mit der ganzen Crew, eingequetscht zwischen 30.000 anderen Läufern und freute mich einfach nur darauf, endlich loszulaufen.

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Ganz spontan am morgen entschied ich mich dafür mit meinen etwas älteren Pegasus Laufschuhen an den Start zu gehen, da ich mich in dem Moment am wohlsten in ihnen fühlte. Perfekte Entscheidung, ich hatte während dem Lauf absolut gar keine Probleme, keine Schmerzen, nicht mal ein Ziepen im Knie oder ähnliches. Ob es das Adrenalin war, die gute Laune oder der Schuh, den ich nie im Training getragen habe, kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen, ich bin nur unendlich froh, dass es so war.

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Mit Laura, der #10k11 Crew und rund 34.000 Anderen ging es an den Start: 21,0975 Kilometer mitten durch Berlin, vorbei an den Sehenswürdigkeiten, die kein Tourist verpassen darf. Kein Meter ohne Zuschauer, die einen anfeuern, keine Steigungen, die den Rhythmus durcheinander bringen, keine Engpässe, in denen Gedränke entstand. Eine perfekte Strecke, für einen perfekten ersten Halbmarathon!

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WIE WAR’S? HÖHEN, TIEFEN, MOTIVATION UND ERLEICHTERUNG.

Mein Ziel war es, unter zwei Stunden zu laufen, was eine durchschnittliche Geschwindigkeit (Pace) von etwa 5:40 min / km voraussetzt.

Die ersten fünf Kilometer bin ich zusammen mit Laura gelaufen, die super angenehm waren und wir sogar noch etwas gequatscht haben. Ab Kilometer sechs habe ich allerdings gemerkt, dass die Geschwindigkeit auf längere Distanz für mich noch etwas zu schnell ist und ich habe mich etwas zurück fallen lassen. Die restliche Crew war hinter und vor mit verteilt und so bin ich die restlichen 15 Kilometer „alleine“ gelaufen. Dank dem Bombenwetter, der tollen Strecke und den Zuschauern hat mir das aber absolut nichts ausgemacht und ich habe den Lauf einfach nur genossen. Immer mal wieder habe ich auf meine Laufuhr gespickt, um sicher zu gehen, dass ich meinen ungefähren Zeitplan einhielt, ansonsten ließ ich mich einfach treiben.

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Ein erstes Tief hatte ich bei etwa der Hälfte der Strecke. Ein unvorsichtiger Läufer hat einer anderen Läuferin aus Versehen das Bein gestellt und sie stürzte ziemlich heftig direkt vor mir! Ich half ihr auf und merkte sofort, dass für sie der Halbmarathon wohl gelaufen ist: Sie humpelte und hatte Schmerzen- und das durch das Verschulden eines anderen Läufers, den es absolut nicht interessiert hat, was er da angestellt hat und einfach weiter gelaufen ist! Nur einige Meter später, überquerten zwei junge Leute mit ihrem Fahrrad die Strecke, bekamen mächtigen Ärger (zu Recht!) von einem der Sicherheitsleute, worauf hin einer der beiden wieder in die Laufstrecke stürzte und einen Läufer mit Absicht schubste! Bitte was? Dieser stürzte natürlich auch und hat sich mit Sicherheit ebenfalls verletzt. In diesem Moment war ich fast den Tränen nahe und habe mich von den negativen Vibes des Moments richtig runter ziehen lassen und war kurz davor, einfach aufzuhören. Die Vorfälle in diesem winzigen Augenblick haben mich so geschockt, ich dachte, ich hätte keine Kraft mehr weiter zu laufen.

Ich schloss die Augen, versuchte meinen Puls zu beruhigen und wieder in mein Tempo zu kommen. Solche unfassbar unfairen Sachen passieren und welchen Sinn würde es machen, wenn ich mich davon beeinflussen lassen würde und den Lauf nicht zu Ende laufen würde? Ich strich die negativen Gedanken aus meinem Kopf und entschied mich dafür, den restlichen Lauf zu genießen. Nicht die Packung Powergel, die auf meinen Tights landete und auch meine aufwendig (für meine Verhältnisse 😉 ) geflochtene Frisur, die sich so langsam auflöste, konnten mir meine gute Laune nehmen und mir machte das Laufen von Kilometer zu Kilometer mehr Spaß. Ich war gut in der Zeit, ich hatte keine Ermüdungserscheinungen, keine Schmerzen- was wollte ich also mehr?

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Mein persönliches Highlight kam bei Kilometer 19,5. Hier war der NRC Cheering Hub + Berlin Braves stationiert: die wohl motivierteste Anfeuerungscrew unter der Sonne! Konfetti, laute Musik, Tänzer, Trommler: Sie machten soviel Stimmung, dass sogar zeitweise die Polizei sie ruhig stellen wollte! Es waren so viele Leute da, die einen anfeuerten, was auf den letzten Kilometern nochmal einen extra Motivationsschub gab!

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Kurz vor dem Ziel kam Maren gesprintet und zog mich mit einem „Lauf einfach!“ komplett mit. Ich war so gut in der Zeit, ich wollte einfach locker weiter in’s Ziel laufen. Nichts da! Mit Maren und ihrem Pacer wurde aus locker flockig ein Zielsprint und gemeinsam kamen wir mit einer Zeit von 1:58:03 ins Ziel! Ich hatte mein Ziel mehr als geschafft und war so unglaublich glücklich, nicht nur die Strecke geschafft zu haben, sondern auch super stolz, dass ich es durchgezogen habe, dass mein Körper mich nicht im Stich gelassen hat und Rio wieder ein Stück näher zu sein. Bis August ist unsere Crew kilometertechnisch hoffentlich pünktlich zu den Olympischen Zielen in Brasiliens zweit größter Stadt angekommen! 😉

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Glücklich. Erleichtert. Und unheimlich stolz.

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In sportlicher Kooperation mit Nike

 

19 Comments

  • Antworten April 9, 2016

    Andrea

    Man fiebert richtig mit, wenn man den Beitrag liest und hat das Gefühl, nachzuempfinden, wie du dich gefühlt hast! Sehr packend! Ich kann auf jeden Fall verstehen, dass dich die Zwischenfälle runter gezogen haben – ich wäre auch den Tränen nahe gewesen.. manchmal ist es eben nicht zu fassen, was Menschen machen. Umso toller, dass du trotzdem durchgezogen hast und sogar noch dein zeitliches Ziel erreichen konntest!
    Liebste Grüße
    Andrea von http://www.chapeau-blog.de

  • Antworten April 9, 2016

    Fahnie

    Herzlichen Glückwunsch zu Deinem ersten HM und der tollen Zeit. Durch deinen Beitrag kann man die verschiedenen Phasen bei so einem Rennen richtig toll miterleben. Viel Freude weiterhin auf dem Weg nach Rio.

  • Antworten April 7, 2016

    Milena

    Solche Marathons sind auf jeden Fall eine gute Möglichkeit etwas für seine Fitness zu tun. Wichtig ist, dass man mit der richtigen Kleidung ausgestattet ist.

  • Antworten April 7, 2016

    Anna

    Hab immer Respekt vor so viel Disziplin – herzlichen Glückwunsch von mir 🙂
    LG,
    Anna
    http:/www.stylish.de

  • Antworten April 6, 2016

    Lisa

    Was für eine tolle Leistung, Linda. 🙂 Du kannst wirklich mehr als stolz auf dich sein und ich gratuliere dir ganz herzlich zu der fabelhaften Zeit. ♡

    Liebst,
    Lisa von http://www.confettiblush.com

  • Antworten April 5, 2016

    Jil

    Glückwunsch, Lina! Hut ab, dass du die ganzen 15km alleine gelaufen bist. Ich habe gerade hier bei mir in der Heimat einen kleinen Lauf mitgemacht (allerdings nur lächerliche 6,4 km) und fand es da schon so unangenehm, alleine zu laufen. Aber die Umstände hörten sich wirklich perfekt an. Nochmal herzlichen Glückwunsch zu deiner tollen Leistung! <3

    Liebste Grüße
    Jil von JillePille.com

  • Antworten April 5, 2016

    Anja

    Tolle Leistung, Linda! Auch in der Zeit für den ersten Marathon! Ich versuche es dir Ende Juni in Hamburg nachzumachen – mal sehen ob es klappt 😉

  • Antworten April 5, 2016

    Anne

    Glückwunsch! 🙂 Das motiviert auf jeden Fall es auch mal zu probieren.

    Alles Liebe

    Anne

  • Antworten April 5, 2016

    Christoph

    Hallo,

    Gratulation – eine tolle Leistung! Das Gefühl, wenn man die Ziellinie überquert ist einfach herrlich und man ist so stolz auf sich 🙂

    LG
    Christoph von http://www.love-lift-run.com

  • Antworten April 5, 2016

    i-like-shoes

    Gratulation! Der Hammer! Auch das du das so tapfer durchgezogen hast, obwohl du im Vorfeld so Probleme mit den Füßen hattest. MEGA! 🙂

  • Antworten April 5, 2016

    liebe was ist

    das schaut wirklich nach einem gelungenen Lauf und einem tollen Event aus. kannst wirklich stolz auf dich sein, liebe Linda 🙂
    letztes Jahr hatte ich auch das Problem, dass kurz vor meinem Halbmarathon nichts mehr ging wegen Tractus-Syndrom, also musste ich absagen :/

    dieses Jahr sieht alles gut aus und ich hoffe, dass es auch so bleibt bis zum Olympia-Lauf in München 😀

    ❤ Tina
    https://liebewasist.wordpress.com/

  • Antworten April 5, 2016

    Feli

    Herzlichen Glückwunsch liebe Linda! Ich finde es total sympathisch, dass du der Läuferin geholfen hast! Es gibt echt wenige (leider), die das machen würden 🙁 Ich bin jetzt vor kurzem auch meinen 2. HM in FFM gelaufen 🙂 Liebe Grüße, Feli von http://www.felinipralini.de/

  • Antworten April 5, 2016

    Anne

    Oh wie schön! Das hast du super geschrieben – und natürlich bist du auch richtig super gelaufen 😉
    Toll, dass du dich von den paar Zwischenfällen nicht herunterziehen lassen hast. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Halbmarathon ♥
    Für mich bist du auf jeden Fall eine riesen Motivation, dass ich meine „kleinen“ 5- bzw. 6km-Wettbewerbe in knapp 2 Monaten durchziehe 🙂

    Liebe Grüße & sei ganz stolz auf dich
    Anne

  • Antworten April 5, 2016

    Luise

    Du kannst unheimlich stolz auf dich sein Linda und ich gratuliere dir zu deiner hervorragenden Zeit!

    Liebe Grüße
    Luise | http://www.just-myself.com

  • Antworten April 5, 2016

    Lena

    Toll, dass du den Lauf trotz der Schwierigkeiten dennoch so gut gemeistert hast! Allein für das Gefühl danach hat es sich bestimmt gelohnt 🙂 Voll krass, was da mit den verletzten Läufern passiert ist. Wie kann man denn nur so rücksichtslos sein? Das hätte mich auch wirklich geschockt.Trotzdem klingt das nach einem echt erfolgreichen Lauf 🙂

    Liebe Grüße
    Lena | http://www.healthylena.de

  • Antworten April 5, 2016

    Sonja

    Hi Linda, ein toller Bericht. Da bekomm ich selbst gleich Lust einen Halbmarathon zu rennen 🙂 Ich gratuliere dir herzlich zu deiner super Zeit!

    Alles Liebe, Sonja
    http://www.littlewhitepages.wordpress.com

  • Antworten April 5, 2016

    Roya

    Lauft ihr nicht nach Rio? Soweit ich nämlich informiert bin, ist Brasilia die Hauptstadt Brasiliens ;).

  • Antworten April 5, 2016

    Lisa W.

    Herzlichen Glückwunsch zu einem tollen ersten Halbmarathon!
    Für mich geht es am 01.Mai zum ersten Mal auf eine Halbmarathondistanz, ich hoffe mein Erlebnis wird genau so gut wie bei dir. Das Training musst leider 2 Wochen ausfallen, weil ich krank war und jetzt sind nur noch 4 Wochen übrig. Hoffentlich reicht das.

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