RedBull400 | Die Challenge

Das härteste 400 Meter Rennen der Welt- wirklich? Wie anstrengend können 400 Meter Laufen denn überhaupt sein? Gedanken die ich hatte, BEVOR ich überhaupt in Neustadt-Titisee im Schwarzwald angekommen bin. Vor der Schanze stehend konnte ich so langsam erahnen, was auf mich zukommt: 140 Höhenmeter auf 400 Meter Strecke, eine Steigung von bis zu 35 Grad und genau diese sollte man so schnell wie möglich erklimmen.

Dort angekommen haben wir Mädels uns auch erstmal zum Kennenlernen und fachsimpeln getroffen. Patricia und Isa haben die Startplätze über meine Verlosung gewonnen, Seana ist Trailrunnerin und war auch für RedBull vor Ort. Der Plan war eigentlich, dass wir zu viert in der Staffel volle Mädelspower zeigen, irgendwann waren wir aber alle so angefixt, dass wir geschlossen auch im Einzel an den Start gehen wollten.

Deutlich mehr Männer als Frauen haben sich der Challenge gestellt: Elf mal fiel hier der Startschuss, um sich für das Semifinale zu qualifizieren, bei den Mädels hingegen nur zwei Mal. Da ist definitiv noch großes Potenzial und ich hoffe sehr, dass sich so einige von euch nach dem Artikel angefixt fühlen nächstes Jahr auch zu starten!

Während den ersten elf Heats der Männer hatten wir noch genug Zeit uns vorzubereiten, aufzuwärmen und das mulmige Gefühl im Bauch größer werden zu lassen: Wirklich KEIN Mann ist entspannt heruntergekommen, jedem war die Anstrengung deutlich anzusehen und so langsam aber sicher kam auch bei mir an, dass ich nun wirklich das „Härteste 400 Meter Rennen der Welt“ bestreiten würde – in wenigen Minuten.

Die ersten Hundert Meter waren entspannt: Bergab anlaufen, leichte Steigung. Die zweiten Hundert Meter kosteten mich bereits den Großteil meiner Kraft: Steil bergauf, Rasen, der schon ordentlich von den Jungs zertreten wurde und eine Anstrengung in den Oberschenkeln, die ich so noch nicht kannte. Die Meter auf dem Rasen fühlten sich unendlich an und als man auf der Geraden (über der für gewöhnlich die Skispringer abspringen) ankam, war man sich schon fast sicher, dass die Beine einen keinen Zentimeter weiter tragen. Die Motivation von den anderen Läufern und den Zuschauern rundherum trieben einen dennoch weiter, hinauf zum Absprung und dann die nicht enden wollende Holzkonstruktion, dem steilsten Teil des Rennens. Die Oberschenkel und die Lunge brannten, der Kopf fing an zu schmerzen und dennoch ging es immer weiter. Aufgeben war nie eine Option und wirklich weit konnte es ja sowieso nicht mehr sein. Immer weiter von den Mädels im Rücken und den Zuschauern an der Seite bis man endlich (in meinem Fall nach 7 Minuten und 24 Sekunden) oben angekommen ist und erstmal wortwörtlich umgefallen ist und sich weder bewegen, noch sprechen oder denken konnte.

Ich habe lange überlegt und kann ehrlich sagen: Ich habe noch NIE in meinem Leben etwas körperlich anstrengenderes gemacht, als den RedBull400. Noch nie habe ich meinen Körper in so kurzer Zeit so an seine Grenzen gebracht. Allerdings war ich auch schon lange nicht mehr so stolz, es durchgezogen zu haben und auch festzustellen: Mein Körper kann so viel mehr, als ich ihm zutraue.

Mindestens zehn Minuten nach dem Rennen habe ich gebraucht, um wieder irgendwie klar zu kommen. Die Kopfschmerzen bekämpfen, mein Gehör wieder aktivieren (bei Überanstrengung und/oder großer Aufregung verschließen sich einfach meine Ohren), den Puls wieder auf Normalschlag bekommen und wieder richtig durchatmen.

Die Erleichterung es „geschafft“ zu haben hat übrigens nicht allzu lange angehalten: Unten angekommen wurden nämlich die Listen fürs Finale ausgehängt und überraschenderweise stand auch mein Name mit darauf. Das Ganze nochmal? Niemals! – der erste Gedanke. Dann schob ich das alles erstmal weg und bereitete mich auf unseren Staffellauf vor: Hier war ich für den ersten Teil eingeplant und hatte somit die Sprintposition. In knapp fünf Minuten erreichte Patricia das Ziel und nur noch wenige Minuten war Zeit sich zu überlegen, ob man das Finale mitläuft oder nicht.

„Whatever“, dachte ich mir und ging an den Start. Der zweite Lauf war irgendwie einfacher, der Körper wusste was ihn erwartete, die Atmung lief regelmäßiger und die Schritte waren trittsicherer. Nie hätte ich gedacht, dass der Körper sich auch bei solchen Anstrengungen so schnell anpasst und mich doch tatsächlich gut nach oben brachte. Natürlich war ich trotzdem völlig am Ende, hab dem netten Mann mit dem Mikrophon beim Ziel auf keinen Fall vorzeigbare Antworten geliefert, aber hey: I made it. Two times. Nächstes Jahr hoffentlich mit ein paar mehr Mädels, vielleicht ja sogar DIR an meiner Seite?


In freundlicher Kooperation mit RedBull

3 Comments

  • Antworten August 16, 2018

    nasıl gidilir

    SUUUUUUPER Leistung! wOOW. Thanks

  • Antworten August 16, 2018

    Fabienne

    Liebe Linda,

    was für ein cooles Erlebnis! Da bekommt man ja umgehend Lust auch mitzumachen 🙂

    Hab einen schönen Tag!

  • Antworten August 16, 2018

    Stefanie

    SUUUUUUPER Leistung! Und dann im Ziel noch gut aussehen und strahlen! Nicht erholen, weitermachen!
    Einen schönen Tag von Stefanie

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